Lichttherapie
Bestimmte psychische Erkrankungen (vor allem einige Formen der Depression), fallen durch ihre Bindung an bestimmte tageszeitliche und jahreszeitliche Rhythmen auf.
Besonders diesen Patienten und psychiatrischen Patienten, die auf die medikamentöse Behandlung mit Serotonin, Noradrenalin und / oder Vitamin D3 ansprechen, kann man oft mit einer Lichttherapie helfen, indem sie z.B.
über 30 Minuten mit 10.000 Lux behandelt werden (morgens oder vormittags).
Lichttherapie bewirkt eine Hemmung des „Schlafhormons“ Melatonin, dass mit saisonalen Depressionen (sogenannte Winterdepressionen), Schlafstörungen und Jet leg in Verbindung gebracht wird.
Anwendungsgebiete der Lichttherapie sind somit saisonale Depressionen, Schlafstörungen, Jet leg, prämenstruelles Syndrom und unterstützend auch bei nicht saisonalen Depressionen (auch hier lieferten Studien gute Ergebnisse).
Sie sollte nicht kombiniert werden mit Medikamenten die die Lichtempfindlichkeit erhöhen wie zum Beispiel Johanniskraut, ebenso nicht in Kombination mit Lithium und nicht bei bestimmten Augenerkrankungen angewendet werden.
Man sitzt vor dem Lichttherapiegerät (welches in unserer Praxis eine Stärke von 10.000 Lux hat),
liest zum Beispiel und schaut in bestimmten Zeitabständen für einige Sekunden in die Lichtquelle.
Dauer der Behandlung: 2 Wochen, am besten morgens.
Gelegentlich kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Gereiztheit oder Augenreizungen kommen, dies ist insgesamt sehr selten.
Die Kosten werden bei entsprechender Indikation von den privaten Krankenversicherungen und der Beihilfe übernommen, die Kosten für Selbstzahler können bei uns erfragt werden.
Zur Lichttherapie geeignete Geräte für den Heimgebrauch sind schon ab ca. 80 – bis 90 Euro erhältlich.
Licht
Licht ist für viele Abläufe im Körper ein wichtiger Taktgeber.
Es stoppt unter anderem die Produktion von Melatonin, das bei Dunkelheit produziert wird und schlaffördernd und müde machend wirkt.
Licht fördert die Produktion der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin,
die für Wachheit und Aktivität sorgen und antidepressiv wirken.
Licht bewirkt in der unbedeckten Haut die Produktion von Vitamin D3, einem wirkmächtigen Hormon, das eine Schlüsselrolle bei vielen Prozessen im Körper spielt. Während Vitamin D3 als Teil der Osteoporosebehandlung bekannt ist, wurde in den letzten Jahren immer deutlicher, dass die Behebung von Vitamin D3 Mangel bei der Behandlung von Depressionen als unterstützende Behandlung wichtig ist.
Alleine mit Vitamin D3 sind Depressionen allerdings nicht signifikant besserbar.
Das Gehirn misst die wahrgenommene Lichtmenge und regelt entsprechend die Aktivität vieler wichtiger Hormonsysteme.
Dies führt dazu, dass in unseren Breitengraden manche Menschen während der dunklen Herbst- und Wintermonate deutlich an Antrieb, Lebendigkeit, und Tatkraft und damit an Sozialkontakten einbüßen.
Dies drückt das Allgemeinbefinden und das Selbstwertgefühl.
Man spricht von einer sogenannten Winterdepression.
Verbringen diese Manschen die dunkle Jahreszeit im helleren Süden, fällt die Winterdepression aus.
Menschen, die entgegen des natürlichen Tagesrhythmus nachts zu viel Licht ausgesetzt werden (Nachtschicht) und dann tagsüber schlafen müssen, verlieren Sozialkontakte, die zur Gesunderhaltung wichtig sind.
Die Störung ihres Tag- Nacht – Rhythmus führt zu einer höheren Unfallneigung und Ihr Immunsystem wird außerdem schwächer.
Sie erkranken häufiger z.B. an Krebs.
Bei ihnen versuchen Arbeitsmediziner in Studien mit lichthemmenden Brillen, dem Körper wieder eine Tag- Nachtrhythmus durch die Präsentation eines entsprechenden Hell- Dunkelrhythmus zu geben. (s. auch Schichtarbeitersyndrom).