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ADS / ADHS / Autismusspektrum

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine Störung der neuronalen Entwicklung. ADHS äußert sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Selbstregulation; manchmal kommt zusätzlich starke körperliche Unruhe (Hyperaktivität) hinzu. Die Störung wurde früher als reines Verhaltensproblem gesehen, während sie heute zunehmend als komplexe Entwicklungsverzögerung des Selbstmanagement-Systems im Gehirn verstanden wird. ADHS kann dabei auch als ein Extremverhalten aufgefasst werden, das einen fließenden Übergang zur Normalität zeigt. Eine ADHS-Diagnose erfordert daher, dass die Auffälligkeiten sehr stark ausgeprägt und in den meisten Situationen beständig seit der Kindheit vorhanden sind. Symptome allein haben jedoch keinen Krankheitswert: Erst wenn diese zusätzlich stark die Lebensführung beeinträchtigen oder zu erkennbarem Leiden führen, ist eine ADHS-Diagnose gerechtfertigt. Die weltweite Häufigkeit der ADHS unter Kindern und Jugendlichen wird mit etwa 5,3 % beziffert. Die Häufigkeit von ADHS in Deutschland liegt bei ca. 4,4 %. Sie gilt heute als häufigste psychiatrische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Jungen werden merklich häufiger diagnostiziert als Mädchen. Verlaufsstudien haben gezeigt, dass bei 40 bis 80 % der diagnostizierten Kinder die Störung auch in der Adoleszenz fortbesteht.

Für die Entstehung von ADHS werden mehrere miteinander wechselwirkende Faktoren verantwortlich gemacht, welche einen Einfluss auf die Hirnentwicklung haben. Dabei spielen vor allem genetische Veranlagungen und frühe, auch vorgeburtliche Umwelteinflüsse eine entscheidende Rolle. Je nach Person kann die Störung jedoch sehr unterschiedliche Folgen haben. Meist stehen Betroffene und ihre Angehörigen unter erheblichem Druck: Misserfolge in Schule oder Beruf, ungeplante frühe Schwangerschaften, Drogenkonsum und die Entwicklung weiterer psychischer Störungen wurden oft beobachtet. Dazu kommt ein deutlich erhöhtes Risiko für Suizide, Unfälle und unabsichtliche Verletzungen. Diese allgemeinen Risiken müssen jedoch nicht in jedem Einzelfall relevant sein. Die Behandlung richtet sich daher nach dem Schweregrad, dem Leidensdruck, den jeweiligen Symptomen und Problemen sowie dem Alter der betroffenen Person. Forschungen zur Ursachenaufklärung und Therapieverbesserung laufen seit Jahrzehnten. Heute (Stand 2022) sind die Vorteile einer individuell angepassten Behandlung geklärt; ebenso wie die Nachteile einer versäumten oder fehlerhaften Behandlung. Anzeichen für eine langfristige Erholung veränderter Gehirnfunktionen durch angemessene (pharmakologische) Behandlung sind bereits vielfach mit modernen bildgebenden Verfahren nachgewiesen worden.

Auszug aus der S3 Leitlinie:

Differentialdiagnosen 

Die Kernsymptome Aufmerksamkeitsstörung, motorische Unruhe sowie gesteigerte Impulsivität der ADHS können ebenso auf anderen Störungen beruhen. 

Eine Störung der Konzentration ist ein unspezifisches Symptom und tritt regelhaft bei vielen psychischen Störungen wie z.B. Depression oder somatischen Erkrankungen wie z. B. Absencenepilepsie oder Schilddrüsenerkrankungen auf. 

Auch bei Angststörungen können Symptome der Unaufmerksamkeit Teil der Symptomatik sein. 

Diese Beeinträchtigung in der Aufmerksamkeit entsteht allerdings aufgrund von Grübeln oder Besorgtheit

und nicht durch leichte Ablenkbarkeit, wie  es bei einer ADHS der Fall ist.

Eine generelle Abneigung gegen Aufgaben, die Aufmerksamkeit erfordern, findet sich bei der Störung mit oppositionellem Trotzverhalten.

Im Vordergrund der Störung mit oppositionellem Trotzverhalten stehen Feindseligkeit und Negativität, die nicht aus generellen Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, resultieren und daher differentialdiagnostisch von einer ADHS abzugrenzen sind. 

Auch bei spezifischen Lernstörungen können aufgrund von mangelndem Interesse, begrenzten Fähigkeiten (und daraus resultierender Frustration) sowie bei einer intellektuellen Beeinträchtigung Symptome wie Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität auftreten. 

Diese sind jedoch auf den schulischen Kontext beschränkt und treten somit bei nichtintellektuellen Aufgaben auch nicht auf. 

Hyperkinetische Symptome finden sich bei Anpassungsstörungen oder Störungen des Sozialverhaltens oder können Ausdruck einer unerwünschten Arzneimittelwirkung sein. 

Ebenso sollten sie gut von stereotypen Bewegungsstörungen abgegrenzt werden, bei denen repetitive motorische Verhaltensweisen im Vordergrund stehen (Autismus-Spektrum-Störungen).

Multiple motorischen Tics lassen sich von einer generalisierten motorischen Unruhe bei ADHS bei längerer Beobachtung in der  Regel gut abgrenzen. 

Störungen der Impulskontrolle finden sich auch bei Zwangsstörungen oder Persönlichkeitsstörungen. 

Desorganisation, mangelnde soziale Distanz oder emotionale und kognitive Dysregulation bei Persönlichkeitsstörungen können dabei auf den ersten Blick einer ADHS-Symptomatik ähneln, doch gibt es auch ganz spezifische Merkmale (Abweichen charakteristischer innerer Erfahrungs- und Verhaltensmuster der Betroffenen von kulturell erwarteten und akzeptierten Vorgaben/Normen in den Bereichen Kognition, Affektivität, Impulskontrolle und Bedürfnisbefriedigung und zwischenmenschlichen Beziehungen), die auf eine Persönlichkeitsstörung hindeuten. 

Ein hohes Maß an impulsiven Verhaltensausbrüchen aufgrund des Versagens der Kontrolle über aggressive Impulse ist ein wesentliches Kriterium der „Intermittierenden Explosiblen Störung“ (neu im DSM-5), Probleme in der Aufmerksamkeit treten jedoch nicht auf.

Des Weiteren fehlt bei der Diagnose ADHS eine Aggressionsbereitschaft gegenüber Gegenständen, Tieren oder andere Personen, welche ein Kennzeichen der „Intermittierenden Explosiblen Störung“ ist. 

Schwierigkeiten im Sozialverhalten, die oftmals aus den Kernsymptomen einer ADHS resultieren, sind von sozialem Desinteresse, sozialem Rückzug und der Nichtbeachtung von mimischen und vokalen Kommunikationszeichen einer Autismus-Spektrum-Störung zu unterscheiden.

Ebenso sollte bei sozial enthemmtem Verhalten eine Beziehungsstörung mit Enthemmung (DSM-5-Diagnose) in Betracht gezogen werden, insbesondere bei sozialer Vernachlässigung oder Deprivation in der Vorgeschichte.

Tritt hingegen eine durchgängige Reizbarkeit sowie Intoleranz gegenüber Frustration auf, ist eine im DSM-5 neue Diagnose die „Disruptive Affektregulationsstörung“ wahrscheinlich. 

Auch in Folge familiärer Schwierigkeiten, Mobbing- oder Missbrauchserfahrungen können einzelne Symptome, die auch bei ADHS vorkommen, auftreten. 

Hinzu kommen psychische Störungen, die in klar abgrenzbaren zeitlichen Rahmen vorübergehend Symptome aufweisen, die auch bei ADHS vorkommen (z.B. Bipolare Störungen, Psychotische Störungen, Substanzkonsumstörungen) oder die sich durch ihren zeitlichen Beginn (z.B. Neurokognitive Störungen) von einer ADHS abgrenzen lassen. 

In diesen Fällen ist die genaue Anamnese hinsichtlich der Symptomentwicklung wegweisend.

So kann beispielsweise eine differentialdiagnostisch abzugrenzende depressive Störung auch eine komorbide Störung sein, wenn die Konzentrationsstörung bereits vor Auftreten der depressiven Episode durchgängig bestand und nicht als Epiphänomen der Depression erstmalig auftrat. 

Zu einer umfassenden Ausschlussdiagnostik gehört eine zumindest orientierende internistisch – neurologische Untersuchung mit kursorischer Prüfung des Hör- und Sehvermögens. 

Ein Elektroenzephalogramm (EEG) ist bei anamnestischen und klinischen Hinweisen auf ein Anfallsgeschehen zu veranlassen. 

Die Abgrenzung der genannten Differentialdiagnosen von einer ADHS erfordert eine qualifizierte Diagnostik und kann in Einzelfällen schwierig sein. 

Dabei ist zu beachten, dass alle Differentialdiagnosen auch als komorbide Störungen vorkommen können. 

Koexistierende Störungen / In den wenigsten Fällen tritt eine ADHS-Diagnose isoliert auf.

Bei bis zu 85% der von ADHS Betroffenen besteht eine zusätzliche komorbide psychische Erkrankung [111] und in 60% der Fälle multiple Komorbiditäten [112]. Die Ausprägung ist je nach Alter unterschiedlich.

 

(Abteilung für) Autismus Spektrum Störung / ADHS

Universitätsklinikum Frankfurt
Deutschordenstrasse 50
60528 Frankfurt
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Autismus-Therapie und Forschungszentrum
Tel.: 069/6301-86364 Fax.: 069/6301-84139 Vanessa.vanderPlas@kgu.de

Für die Entstehung von ADHS werden mehrere miteinander wechselwirkende Faktoren verantwortlich gemacht, welche einen Einfluss auf die Hirnentwicklung haben. Dabei spielen vor allem genetische Veranlagungen und frühe, auch vorgeburtliche Umwelteinflüsse eine entscheidende Rolle. Je nach Person kann die Störung jedoch sehr unterschiedliche Folgen haben. Meist stehen Betroffene und ihre Angehörigen unter erheblichem Druck: Misserfolge in Schule oder Beruf, ungeplante frühe Schwangerschaften, Drogenkonsum und die Entwicklung weiterer psychischer Störungen wurden oft beobachtet. Dazu kommt ein deutlich erhöhtes Risiko für Suizide, Unfälle und unabsichtliche Verletzungen. Diese allgemeinen Risiken müssen jedoch nicht in jedem Einzelfall relevant sein. Die Behandlung richtet sich daher nach dem Schweregrad, dem Leidensdruck, den jeweiligen Symptomen und Problemen sowie dem Alter der betroffenen Person. Forschungen zur Ursachenaufklärung und Therapieverbesserung laufen seit Jahrzehnten. Heute (Stand 2022) sind die Vorteile einer individuell angepassten Behandlung geklärt; ebenso wie die Nachteile einer versäumten oder fehlerhaften Behandlung. Anzeichen für eine langfristige Erholung veränderter Gehirnfunktionen durch angemessene (pharmakologische) Behandlung sind bereits vielfach mit modernen bildgebenden Verfahren nachgewiesen worden.

 Auf Grund häufiger Anlässe: 

Etwa nur 10 Prozent der Verordnungen von Ritalin werden von den zuständigen Fachärzten verordnet.

Der Absatz von Ritalin ist enorm ( exponentiell) gestiegen. 

Unter anderem sind erhebliche Wirtschaftliche Interessen am Werke. Es sind entsprechende Strukturen geschaffen worden.

Was erheblich mangelt sind Kapazitäten für Forschung und Behandlung, zumindest an den Kliniken der Maximalversorgung. Entsprechend sind die wenigen Fachambulanzen völlig überlaufen.

Wahrscheinlich wird Ritalin ganz überwiegend von Erwachsenen ( vielen Studenten ) eingesetzt, in der  fehlgeleiteten Hoffnung, damit eine Leistungssteigerung („Neuro enhancer“) zu bewirken.

Bei Untersuchungen  fällt auf, dass manch einem jungen Patienten gut mit einem indizierten SSRI- Präparat geholfen werden könnte. Allerdings besteht oft schon vorab eine massive vorstellungsbedingte Fixierung auf die falschen Präparate.  

Es überrascht dann nicht, dass diese gekennzeichnet sind durch Suchtpotential und hohe Gewinnspanne.   

Entsprechend wird regelmäßig wird ausgetestet, ob wir Ritalin, aber auch THC / Cannabis – haltige Substanzen, Benzodiazepine  oder BTM- pflichtige Substanzen (Opiate und Morphine) verordnen. 

Dies soll dann möglichst auf Zuruf oder E-Mail und nur auf Grund  eines Narratives erfolgen, zum Beispiel als Weiterverordnung anderer Behandler. Indikationsstellung und Differentialdiagnostik sind in den Fällen unerwünscht nach dem Motte Rezept und zwar sofort.

Ersparen Sie sich solche Anfragen.                    Entsprechende E-Mails werden nicht beantwortet. 

Wir werden unsere fachärztlich begründete Haltung diesbezüglich nicht ändern.